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2021-01-13 1. Woche im Jahreskreis, Mittwoch-Cursillo-Messe

Liebe Gemeinde am Mittwochabend!

Wir begrüßen Euch erstmals im Neuen Jahr. Die aktuelle Situation verlangt noch immer, dass wir Abstand halten. So möchten wir mit diesem Kontakt die Verbindung aufrecht halten.

Feiern wir räumlich getrennt aber im Geist verbunden. Und so sagen wir:

Der Herr ist mit uns.

Und bestätigen wir das: Ja er ist mitten unter uns.

 

Für diese Feier hab ich aus den Evangelienstellen dieser Woche, die alle vom Evangelisten Markus sind, jene vom ersten Auftreten Jesu in Galiläa ausgewählt. Sie wäre auch für einen der kommenden Sonntage vorgesehen. Aber dieser Sonntag, der 24. Jänner, ist jener in der Gebetswoche für die Einheit der Christen. Und daher wird es dort eigene Lesungen und Texte geben.

Markus beginnt sein Evangelium ja gleich mit Johannes dem Täufer. Dieser wird mit der Stimme gleichgesetzt, die gemäß dem Propheten Jesaja, in der Wüste ruft. Wenn jemand in der Wüste ruft, kann er überhaupt Gehör finden? So setzen wir den Ruf in der Wüste mit ausbleibender oder mangelhafter Resonanz gleich. Auf die Stimme in der Wüste hören wir nicht so leicht .

Denken wir in diesem Zusammenhang auch über uns selbst nach.

° Unser Körper gibt bisweilen Signale, auf die wir hören sollen.

   Wie ist meine Resonanz oder ist es wie mit einem Ruf in der Wüste?

Herr erbarme die unser.

 

°Die Not mancher Menschen drückt sich bisweilen kaum hörbar aus.

   Wie sensibel ist mein Gehör?

Christus erbarme dich unser.

 

°Johannes der Täufer ruft zur Umkehr.

   Lasse ich ein Hinterfragen meines Lebens zu und prüfe ich mich immer wieder?

Herr erbarme dich unser.

 

Guter Gott, verzeihe, wenn wir deinen Ruf überhören.

So wollen wir beten,

mache uns bewusst, dass du jede und jeden in deine Nachfolge rufst. Stärke uns in unserem Wollen und in unserem Handeln. Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder. Amen.

 

Evangelium: Mk 1,14-20

 

Gedanken zum Evangelium:

Jesus hat am Aufruf des Täufers teilgenommen, er hat sich der Taufe unterzogen, einer Bußtaufe mit dem erklärten Willen zur Umkehr.

Aber ist der Aufruf des Täufers vergeblich gewesen? Haben die Menschen das angenommen? Sind sie umgekehrt? Waren die Früchte der Umkehr deutlich? Waren sie bereit für den Messias?

Nachdem Johannes der Täufer eingesperrt wurde, entzieht sich Jesus dem unmittelbaren Einflussbereich des Herodes und geht dorthin, wo er hergekommen ist. Nach Galiläa.  Dort beginnt jetzt s e i n Wirken.

Er verkündet jetzt aber in einer anderen Reihenfolge:

Für Johannes den Täufer war die Umkehr wie eine Zutrittsberechtigung. Dann werden die Bekehrten Gott nahekommen.

Für Jesus kommt das Reich Gottes zu allen als ein Angebot. Wir brauchen keine Zutrittsberechtigung. Wir sind eingeladen. Gott offenbart sich allen, die ihn annehmen.

Damit war die Zeit erfüllt. Gott wird im Menschen Jesus, in seiner Botschaft und seinem Handeln, erfahrbar.

 

Fragen:

°Im Zusammenleben mit anderen Menschen verlangen wir oft Nachweise ihrer Loyalität, ihrer Freundschaft, ihrer Fähigkeiten. Das kann für die familiären Bereiche gelten, für den     Freundeskreis, die Arbeitswelt und auch für die Gemeinde.

Ist das wie eine Eintrittskarte zu sehen, wie die Aufforderung zur Umkehr, wie sie das Johannes der Täufer empfiehlt?

Demgegenüber stehen Vertrauensvorschuss und Einladung ohne Bedingungen.

Wie ist das in meinem Leben?

Wo verlange ich – oder wo biete ich etwas an?

°Im Zusammenleben mit anderen Menschen ist uns gelegentlich auch unerwartet Positives     begegnet.

Vielleicht haben wir eine nicht erhoffte, günstige Gelegenheit bekommen, oder ein verzeihendes und befreiendes Entgegenkommen erfahren, oder eine liebevolle Zuwendung. Ganz ohne Vorleistung unsererseits.

Kann ich das als Nahekommen des Göttlichen, des Reiches Gottes interpretieren?

 

Anliegen:

°  Stellen wir als Erstes unsere Dankbarkeit in das Zentrum unserer Anliegen.

    Wenn ich den vergangenen Tag, die vergangenen Tage ansehe: wofür bin ich dankbar?

°Legen wir Gott auch unsere Bitten vor. Bitten für diejenigen, bei denen wir selbst nicht helfen können. Bitten für Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung. Aber auch für jene, die nicht in         unserer Reichweite sind.

° Bitten wir auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie und für alle             Maßnahmen   , die zu einem Ende führen.

Schließen wir jetzt das Gebet zu unserem Vater an; und denken wir dabei an jene, denen wir dabei bei unseren Feiern die Hand gegeben haben. Auch diese Gedanken können schon zur Verbundenheit beitragen. Gerade in den Zeiten, wo wir Abstand halten müssen.

 

Vater Unser

In diesen Zeiten wünsche ich Euch besonders den inneren Frieden, aber auch Zuversicht. Es wird wieder besser.

 

Und so wollen wir beten:

Guter Gott, Du bietest uns Deinen Bereich der Liebe an. Eine Atmosphäre, in der wir einander liebevoll, solidarisch und hilfsbereit begegnen. Du bietest uns durch Jesus Dein Reich an. Lass uns Menschen sein und immer mehr werden, die das annehmen.

Dazu gib uns deinen Segen. Es segne uns der gütige Gott,

der Vater, durch den Sohn und im Heiligen Geist. Amen.

 

Wir wünschen Euch eine gute Portion Humor und Gelassenheit. Das fördert die Gesundheit.

Herzlichst 

Roswitha und Hubert